, Frefel Adrian

Final four!

Die SG Züri Oberland löst das Final four Ticket gestern Abend in Thalwil. Das Cup ¼-Final gegen den TV Thalwil konnten die Oberländer am Ende deutlich mit 29:19 (14:13) für sich entscheiden. Doch so deutlich wie das Resultat am Ende aussah war es nicht. Vor allem in der ersten Halbzeit leistete der 3. Liga Spitzenreiter enormen Widerstand. Die erste Halbzeit war vor allem durch viele Zweikämpfe und harte Defensivarbeit geprägt. Auch 2-Minuten Strafen waren am gestrigen Abend keine Seltenheit. In Durchgang 2 setzten sich dann die Oberländer immer weiter ab. Die Defensive, samt Torhüterleistung, lies die Thalwiler immer weiter verzweifeln, was sich auch auf den Oberländer Angriff auswirkte. Am Ende gewinnt die SG ein hoch Emotionales ¼-Final und geht mit breiter Brust in die Winterpause.

1. Halbzeit: Viel Kampf, viel Härte, viele Strafen
Die Hausherren aus Thalwil hatten in der letzten Cup-Runde den ebenfalls in der 2. Liga stehenden HC Dietikon / Urdorf besiegt und waren dementsprechend beflügelt auch die Oberländer zu besiegen. Dies wurde bereits beim Einlaufen in die Halle klar. Der TV Thalwil hatte das halbe Dorf in die Halle gebracht und dementsprechend war auch die Emotionslage. Die Thalwiler begannen also gleich mit einer enormen Energie und versuchten sogleich das Ruder an sich zu reisen. Anderes jedoch als gegen Dietikon waren die Oberländer gewarnt und hielten dagegen. Entsprechend ausgeglichen gestaltete sich die erste Halbzeit. Keines der beiden Teams schaffte es sich einen grösseren Vorsprung als 2 Tore herauszuspielen. Dies lag auch an den von Beginn an vergeben 2-Minuten Strafen. Beide Seiten agierten in der Defensive mit harten Bandagen. Beide Teams wollten die härtere Gangart an den Tag legen und so den Gegner einschüchtern. Beiden blieb dies verwehrt, also musste es die Offensive regeln. Doch bei den Oberländern merkte man doch noch die Absenz von Teamcapitain Jonas Renner, welcher sich bereits beim Aufwärmen verletzte. Entsprechend harzig liefen die Angriffe ab. Doch der Wille ins Final four zukommen sowie die hervorragende Moral der Mannschaft liess zur Pausensirene einen ein Tore Vorsprung auf der Anzeigetafel anzeigen.
 
2. Halbzeit: Defensive, Torhüter, Mannschaftsgeist und der Redeck-Boss-Zug
Headcoach Adi Willhelm beruhigte in der Pausenansprache erst einmal die Gemüter. Mit der ruhigen, langsamen Art eines Lehrers holte er sein Team zurück und appellierte an die handballerischen Fähigkeiten im Team. Mit den letzten Einzelheiten, bezüglich der Defensive beendete Alexander Bunjak schliesslich die Pausenansprache und es ging zurück in den Hexenkessel. Die Worte waren genau richtig gewählt. Die Oberländer starteten perfekt in die 2. Halbzeit. Ruhig und Unaufgeregt erzielten sie vorne die Tore und schlossen sich in der Deckung als Wall zusammen. Ab Minute 37 begann dann der Triumphzug. Die Hausherren kamen nicht mehr zum Torerfolg, nicht im Eins gegen Eins, nicht per Distanzwurf, nicht über ihre Flügelspieler. Die Defensive schloss die Lücken Gnadenlos und in den Fällen wo doch noch irgendwie ein Ball durchkam, konnten sich die Oberländer auf ihren Schlussmann verlassen. Minute um Minute neigte sich das Spiel dem Ende zu, ohne das sich am Gesamtbild etwas änderte, abgesehen von der Toranzeige. In der Offensive zerlegten Silvano Radeck und Luca Boss (beide 9 Tore) die Abwehr immer wieder in ihre Einzelteile. So dauerte es ganze 20 Minuten bis sich die Oberländer Hintermannschaft erstmals wieder geschlagen geben musste. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Vorsprung jedoch bereits 10 Tore. Die letzten Minuten spielten die Oberländer locker hinunter und begannen bereits draussen zu feiern. Mit der Schlusssirene wurde die Wahnsinshalbzeit der Oberländer beendet und es konnte gefeiert werden. Endresultat 29:19, Final four!
 
Fazit:
Die SG Züri Oberland steht als erstes Team im Final four und blickt nun gespannt auf die anderen ¼-Finals. Wer wird sich durchsetzen und sich den Oberländern auf dem Weg zum Titel entgegenstellen. Das Spiel heute war erneut von einer starken Mannschaftsleistung geprägt. Vor allem die jungen Spieler konnten sich gut in Szene setzten und ihre Qualitäten zeigen. Die Defensivarbeit war einmal mehr das Zünglein an der Waage. Zusammen mit Torhüter Christoph Nick konnten die Thalwiler gebrochen werden und den Einzug in die Runde der letzten Vier war perfekt.
 
Jetzt heisst es für die Oberländer jedoch erst einmal durchatmen, Entspannen und auskurieren. Die Rückrunde beginnt schon bald und leichter als die Hinrunde wird diese definitiv nicht.
 
One Team!